DRK und das humanitäre Völkerrecht

Im Folgenden möchten wir Ihnen eine Auswahl an Publikationen, Videos und weiteren Materialien zum Thema Humanitäres Völkerrecht sowie zu verschiedenen Aspekten der Verbreitungsarbeit zur Verfügung stellen. Die Kampagne zielt darauf ab, das Bewusstsein für die entscheidende Rolle des humanitären Völkerrechts in bewaffneten Konflikten zu schärfen.

Einführung

Das humanitäre Völkerrecht wurde speziell für Zeiten bewaffneter Konflikte entwickelt. Obwohl es Kriege nicht verhindern kann, trägt es dazu bei, menschliches Leid während solcher Konflikte zu reduzieren indem es klare Regeln festlegt.

Die Verbreitung der Regeln des humanitären Völkerrechts und der Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes ist eine der Hauptaufgaben der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Sie ist Voraussetzung dafür, dass die Beteiligten an bewaffneten Konflikten sie im Ernstfall kennen und respektieren.

Aus diesem Grund hat das Deutsche Rote Kreuz eine umfassende crossmediale Kampagne mit den 10 wichtigsten Botschaften des humanitären Völkerrechts gestartet, die Ihnen jetzt für eine intensivere verbandsinterne Kommunikation in verschiedenen Medienformaten zum Download zur Verfügung steht.

Motive

Die Kampagnenmotive bilden die 10 wichtigsten Botschaften des humanitären Völkerrechts ab, unter anderem werden Themen wie der Schutz des Gesundheitspersonals, der Zugang zu humanitärer Hilfe, die Behandlung von Kriegsgefangenen und die Verbreitungsarbeit aufgegriffen.

Gesundheitspersonal

Das humanitäre Völkerrecht verlangt, dass medizinisches Personal, Material, Transporte und Einrichtungen als zivile Objekte und Personen geschützt sind. Direkte Angriffe auf sie sind verboten.

Humanitäre Hilfe

Das humanitäre Völkerrecht sieht vor, dass die Konfliktparteien nicht diskriminierende, unparteiische humanitäre Hilfe zugunsten der Opfer bewaffneter Konflikte zulassen, ermöglichen, erleichtern und schützen. Das an den Hilfsoperationen beteiligte Personal muss geschont und geschützt werden. Umgekehrt darf es sein humanitäres Mandat nicht überschreiten.

Kriegsgefangene

Kriegsgefangene sind unter allen Umständen mit Menschlichkeit zu behandeln und dürfen nicht misshandelt werden. Das humanitäre Völkerrecht schützt sie vor Gewalttätigkeit oder Einschüchterung, Beleidigungen und Vergeltungsmaßnahmen. Kriegsgefangene müssen ihren Bedürfnissen entsprechend mit Kleidung ausgestattet und menschenwürdig untergebracht werden. Ihnen ist der Kontakt mit ihren Angehörigen zu gestatten.

Verwundete

Verwundete, kranke oder schiffbrüchige Soldatinnen und Soldaten sind mit Menschlichkeit zu behandeln und Vergeltungsmaßnahmen gegen sie sind untersagt. Verwundete, kranke und schiffbrüchige Soldatinnen und Soldaten der eigenen Reihen und der gegnerischen Streitkräfte sind nach jeder Auseinandersetzung zu suchen und zu bergen, um eine ihnen zustehende medizinische Versorgung zu ermöglichen.

Schutzzeichen

Das humanitäre Völkerrecht erkennt Schutzzeichen an, die zeigen, dass Personen und Gegenstände im Sinne des humanitären Völkerrechts im Einsatz sind, die nicht an den Kampfhandlungen teilnehmen – z.B. zur Bergung oder Versorgung von Verwundeten. Diese Personen und Gegenstände müssen im bewaffneten Konflikt geschützt werden und dürfen nicht Ziel direkter Angriffe sein. Anerkannte Schutzzeichen sind das Rote Kreuz, der Rote Halbmond und der Rote Kristall.

Umwelt

Waffen und Methoden, die ausgedehnte, langanhaltende und schwere Schäden der natürlichen Umwelt verursachen und so den Menschen Lebensgrundlagen nehmen, sind verboten. Neue Waffentechnologien sind dahingehend zu überprüfen. Staudämme, Kernkraftwerke, Deiche und andere gefährliche Anlagen sind im besonderen Maße vor Angriffen geschützt, um das Freisetzen gefährlicher Kräfte zu verhindern.

Verbreitungsarbeit

Die Verbreitung der Regeln des humanitären Völkerrechts und der Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds ist eine der Kernaufgaben der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Das DRK ist sowohl von der internationalen Staatengemeinschaft als auch der Bundesregierung mit der Verbreitungsarbeit beauftragt.

Verhalten Parteienkonflikt

Das humanitäre Völkerrecht ist ein Recht, das speziell für die Situation des bewaffneten Konflikts geschaffen worden ist. Niedergeschrieben ist es insbesondere in den vier Genfer Abkommen von 1949 und den Zusatzprotokollen von 1977 und 2005. Das humanitäre Völkerrecht zielt auf den Schutz von Personen ab, die nicht oder nicht mehr an den Feindseligkeiten teilnehmen (z.B. Zivilpersonen sowie verwundete, kranke oder gefangene Soldaten) und legt den Parteien Beschränkungen hinsichtlich der Methoden und Mittel der Kriegsführung auf.

Waffen

Die an einem Konflikt beteiligten Parteien haben kein uneingeschränktes Recht in der Wahl ihrer Waffen. Das humanitäre Völkerrecht verbietet ausdrücklich Waffen, Geschosse und Materialien, welche unnötiges Leiden oder überflüssige Verletzungen verursachen. Neue Waffentechnologien sind auf diese Vereinbarkeit zu überprüfen.

Zivilbevölkerung

Das humanitäre Völkerrecht schützt Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten. Hierzu müssen zum Beispiel Konfliktparteien zwischen militärischen Zielen und zivilen Objekten unterscheiden. Direkte Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und zivile Objekte sind verboten.

Downloads

Videoreihe HVR

Der Bundeskonventionsbeauftragte des DRK, Dr. Weingärtner, spricht mit Ludwig Trepte, Schauspieler, in mehreren Folgen zur Entstehung sowie aktuellen Herausforderungen des Humanitären Völkerrechts. Gerne können sie die Videoreihe auch über Ihre Kanäle teilen.